Digitale Kluft | Digital Divide

Digitale Kluft | Digital Divide

Kurzdefinition: Die Kluft zwischen Menschen mit und ohne Möglichkeit, Informations- und Kommunikationstechnologien wie das Internet zu nutzen (mangels technischem Zugang, Wissen, passenden Angeboten).

Beispiele: Unterschiede beim Zugang zu schnellen kostengünstigen Breitband-Internetverbindungen, Unterschiede in den Fähigkeiten, digitale Geräte zu verwenden.

EZ/IZ-Bezug: Je digitalisierter Gesellschaften funktionieren, umso benachteiligter sind jene, denen der Zugang zu digitalen Angeboten fehlt. Die Überwindung der digitalen Kluft ist daher ein Schwerpunktthema der Entwicklungszusammenarbeit.

Die Welt befindet sich im digitalen Aufbruch. Immer mehr Lebensbereiche werden heutzutage grundsätzlich digital gestaltet, sei es in der Arbeitswelt und Wirtschaft, in Bildung und Wissenschaft, in den Medien oder in Politik und Verwaltung. Nur ein Beispiel: Wer in Berlin beim Bezirksamt einen Pass beantragen möchte, muss vorher via Internet einen Termin buchen. Wer das nicht kann, steht vor einem Problem. Das gilt noch viel mehr, wenn es um Bildungs-, Gesundheits- oder Beschäftigungsangebote geht.

Zum Glück hat in Deutschland fast jeder Zugang zum Internet – aber auch hier gibt es Unterschiede z.B. zwischen Städten und ländlichen Gebieten. Die digitale Kluft beschränkt sich aber nicht nur auf den technischen Zugang (Access) zum Internet. Auch das Wissen über den Umgang mit IKT (E-Literacy), das Vorhandensein von passenden Inhalten (je nach Sprache, Niveau, Bedarf) sowie sozioökonomische Faktoren wie Einkommen, Alter, Bildung und Geschlecht bestimmen, auf welcher Seite der Digitalen Kluft sich ein Mensch befindet. So gibt es in den Industrieländern einen vielfach höheren Anteil an Internetnutzerinnen und -nutzern als in Entwicklungsländern, in denen die Nutzer vorwiegend wohlhabenderen Schichten angehören, jung, besser gebildet und überwiegend männlich (Gender und Internet) sind. Eine sowieso schon besser gestellte Gruppe, die so ihren Vorsprung weiter vergrößern kann.

EZ/IZ-Bezug

Durch die Digitale Kluft wird die bereits vorhandene globale Bildungs- und Wissenskluft verstärkt. Daher ist ihre Überwindung ein Schwerpunktthema der deutschen EZ, wie das BMZ in einem Strategiepapier von 2013 schreibt. Denn wer Zugang zu Wissen hat, kann es in innovative Produkte, Prozesse und Dienstleistungen umsetzen, die wiederum Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung sind. Wer keinen Zugang hat, bleibt abgehängt und hat mit zunehmender Digitalisierung immer weniger Teilhabechancen.

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