Gender (und Internet)

Gender (und Internet)

Kurzdefinition: Gender bezeichnet das kulturell und gesellschaftlich geprägte Geschlecht eines Menschen. Es wird daher auch häufig das „soziale Geschlecht“ genannt.

Beispiele: →Blogs zu Gender-Themen (genderblog.de), Gender-Debatten in →Sozialen Netzwerken (Twitter-Kampagne #Aufschrei), Informationsseiten zur Gender-Sensibilisierung (www.un.org/womenwatch), Frauenförderung in IT-Berufen (www.girlsinict.org).

EZ/IZ-Bezug: Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hängt heute stark vom →Zugang zu →IKT ab. Da in vielen Ländern Frauen seltener als Männer ein Mobiltelefon besitzen und weniger oft das →Internet nutzen, wird befürchtet, dass sich Ungleichheiten zwischen Mann und Frau verschärfen. Die EZ kann zu mehr Gleichberechtigung beitragen.

In jeder Kultur prägen soziale Normen das Frau- bzw. das Mannsein. Sie bestimmen, was als typisch für einen Mann oder für eine Frau angesehen wird, beispielsweise wie die Kleidung aussehen soll, welcher Beruf männlich oder weiblich ist, wer welche Rolle in der Familie einnimmt. Dieses gesellschaftlich geformte Geschlecht wird als „Gender“ bezeichnet. Oftmals werden Frauen durch die sozialen Normen benachteiligt. Ein zentraler Bestandteil von Gender-Politik ist daher die Gleichstellung der Geschlechter. Das Internet spiegelt die generelle Ungleichheit zwischen Mann und Frau wider. So haben weltweit rund 200 Millionen weniger Frauen als Männer Zugang zum Internet. 300 Millionen weniger Frauen besitzen ein Mobiltelefon. Da der Zugang zu IKT heutzutage wichtige Voraussetzung für eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe ist, wird befürchtet, dass die →Digitale Kluft zwischen den Geschlechtern die Ungleichheit zwischen Mann und Frau zusätzlich verschärft.

EZ/IZ-BEZUG

In der EZ/IZ ist die Einbeziehung der Gender-Perspektive in Programme und

Projekte ein Grundprinzip. In Afrika beispielsweise liegt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau das Internet nutzt, um 50 Prozent unter der eines Mannes. Das zeigt auch im IKT-Kontext klaren Handlungsbedarf. Ansonsten werden Frauen auch von neuen Möglichkeiten gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Teilhabe (die eigentlich gerade dank IKT für benachteiligte Gruppen gesteigert werden kann) sowie Bildungs- und Gesundheitsangeboten ausgeschlossen. Wie bei der digitalen Kluft generell besteht die Gefahr, dass der IKT-Einsatz damit entgegen seinen Möglichkeiten den Abstand der Geschlechter nicht nur nicht mindert, sondern teilweise sogar vergrößert.

 

 

 

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