Crowdsourcing

Crowdsourcing

Kurzdefinition: Das Einholen von Kapazitäten einer beliebig großen Men- schenmenge („Crowd“) über einen offenen Aufruf im →Internet.

Beispiele: Outsourcing, Crowdcreation, Crowdfunding, Crowdmapping.

EZ/IZ-Bezug: Die Potenziale der Crowd, ihr Wissen, ihre Arbeitsfähigkeiten oder auch Finanzmittel und vieles mehr sind auch für die Arbeit der EZ/IZ sehr wichtig und werden dank moderner Werkzeuge erreichbar.

„Crowd“ ist die englische Bezeichnung für „Menge“ oder „Ansammlung“. In der Informationstechnik bezeichnet es das Konzept, Aufgaben mithilfe einer beliebig großen Anzahl freiwilliger Nutzerinnen und Nutzer zu lösen. Die Anwendungsfelder sind zahlreich. Nicht nur die gesammelte Arbeits- oder Finanzkraft (Outsourcing bzw. Crowdfunding) der Menge kann so erreicht, son- dern z.B. auch ihr Wissen (Crowdintelligence) genutzt werden. Das ist sinnvoll, denn zumeist entscheidet die Menge besser als einzelne Expertinnen oder Experten. Effekte des Crowdsourcings sind so z.B. bessere Entscheidungen, effizienteres und effektiveres Arbeiten oder das Ermöglichen verschiedenster Initiativen. Erreicht werden kann die Masse über ganz verschiedenartige Plattformen im Internet, über die sich Menschen und Firmen an den jeweiligen Aufgaben beteiligen können.

Populärstes Beispiel für Crowdsourcing ist das Internetlexikon Wikipedia, eine Enzyklopädie, an deren Erstellung und Fortschreibung jeder mitwirken kann. Dank Zehntausender Autorinnen und Autoren wird hier gemeinschaftlich ein riesiger Wissensschatz aufgebaut und ständig aktuell gehalten – auch Manipulationen, die durchaus vorkommen, korrigiert die Menge zumeist schnell wieder. Sie ist auch bei der Finanzierung von Wikipedia oder vieler neuer Ideen gefragt. Wer eine Idee hat, aber keine Finanzmittel, kann sich auf speziellen Crowdfunding-Portalen präsentieren und um Mittel werben. Gefällt jemandem eine Idee, kann sie oder er hier Geld zur Verfügung stellen und hilft so dabei, die Umsetzung zu ermöglichen. In manchen Fällen bringt das dem oder der Investierenden auch direkte Vorteile. So konnte z.B. das Fairphone 2014 nur dank 20.000 Kleininvestorinnen und -investoren entwickelt werden, die die notwendigen Finanzmittel bereitstellten und sich damit gleichzeitig ein Telefon sicherten.

EZ/IZ-Bezug

Crowdsourcing ist auch in der internationalen EZ/IZ angekommen. Crowdfunding stellt insbesondere für NGOs einen Weg dar, um Projekte finanzieren zu können. Besonders von Bedeutung ist, das Wissen der Masse einzubeziehen. Sie erlaubt es, bessere Entscheidungen zu treffen, Menschen zu involvieren und – speziell in Katastrophenfällen – (räumliche) Orientierung zu bieten. So können per Crowdmapping unter anderem räumliche Informationen zu Überschwemmungen oder dem Auftreten von Gewalt kurzfristig auf einer Karte sichtbar gemacht und Reaktionen bzw. Hilfe koordiniert werden (Ushahidi). Auch das Outsourcing spielt eine Rolle: Arbeitsaufträge können in die Hände vieler lokaler Unternehmen verteilt werden, deren Arbeit wird damit unterstützt, und es wird auch ein besseres Ergebnis erreicht.

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